Vor 20 Jahren zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in das AGAPLESION BETHANIEN LINDENHOF ein und waren damals ihrer Zeit voraus. Jetzt ist die Seniorenanlage in der Franz-Kruckenberg-Straße nicht nur schon lange etabliert, sie hat sich als Modell zeitgemäßen Wohnens im Alter bewährt. „Eine hervorragende Einrichtung“, lobte Oberbürgermeister Eckart Würzner im Rahmen der Jubiläumsfeier. Schon vor 25 Jahren war in Heidelberg die Idee entstanden, eine Lösung für jene älteren Menschen zu finden, die nach einem Krankenhausaufenthalt nicht wieder in ihr häusliches Umfeld zurückkehren können. Wenn ein Fahrstuhl im Haus fehlt, die Betreuungsmöglichkeiten im gewohnten Umfeld nicht passen, ein geliebter Mensch stirbt, stehen Senioren oft unerwartet vor kaum lösbaren Problemen und müssen von einem auf den anderen Tag umdenken. Daher planten die Verantwortlichen des Bethanien-Krankenhauses und der Bethanien-Diakonissen-Stiftung in dem entstehenden Komplex des „Quartiers am Turm“ in Rohrbach eine Kombination: Wohnen und Pflegen in einer Einheit. Dabei herausgekommen ist ein Ensemble aus Betreutem Wohnen und vollstationärem Pflegeheim.

Dass dieses Vorhaben gelungen ist, zeigte die Feier am Donnerstag. Einige der Pioniere der Seniorenresidenz leben heute noch hier und feierten mit, ebenso viele Mitarbeiter. Ein gutes Zeichen für Michael Thomas, seit zehn Jahren Hausdirektor. Das Heidelberger Modell hat inzwischen Nachahmer gefunden. AGAPLESION vereinigt als gemeinnützige AG und einer der größten Gesundheitskonzerne rund 100 Einrichtungen bundesweit. Die beiden größten Geschäftsbereiche sind Krankenhäuser sowie Wohn- und Pflegeeinrichtungen. In Heidelberg und der Region gibt es mehrere Angebote.

Alle wollen alt werden, aber niemand will alt sein. Nach diesem Motto sei es wichtig, zu einem frühen Zeitpunkt und selbstbestimmt die Entscheidung für ein seniorengerechtes Leben zu treffen, wo man notwendige Unterstützung bekommt, falls es nötig ist, hielt Oberbürgermeister Würzner fest. Damit stimmte er mit Hausdirektor Michael Thomas überein. Christian Heyn, Geschäftsführer des Bereiches „AGAPLESION WOHNEN & PFLEGEN“, hob bei der Feier in der Kapelle die freundliche Atmosphäre hervor, die sich an christlichen Werten orientiert. „Es ist kein klassisches Pflegeheim, es ist vielmehr eine Einrichtung, die Sicherheit gibt“, betonte Heyn. Und zwar Bewohnern und Mitarbeitern: „Das Konzept ist aufgegangen.“ Mit insgesamt 107 Pflegeplätzen in drei Wohnbereichen und 115 Wohnungen für den Sektor „Betreutes Wohnen“ ist das Haus zu 98 Prozent belegt.

Der empathische Umgang miteinander, die respektvolle und rücksichtsvolle Atmosphäre im Haus wurde in den Wortbeiträgen von Mitarbeitern offenkundig, die schon seit vielen Jahren dabei sind. Der Bethanien-Chor umrahmte die Feierlichkeit. „Hier wird einem nie langweilig“, meinte eine langjährige Bewohnerin schmunzelnd.

Noch etwas zeichnet das Leuchtturmprojekt aus: Es ist Teil eines gewachsenen Quartiers, angebunden an eine Hausarztpraxis, eine Gartenanlage mit Ruhezonen und guter Anbindung an den Nahverkehr. Es gibt fußläufig erreichbare Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. AGAPLESION bietet Seminare und Kulturveranstaltungen. Die Wohnungen sind barrierefrei. Im Bereich Betreutes Wohnen können Objekte angemietet oder mit Wohnrecht gekauft werden.

Quelle: ©Rhein-Neckar Zeitung | Heidelberger Nachrichten | BLICK IN DIE STADTTEILE | 28 | Dienstag, 25. November 2025 | Von Gaby Booth